Carmen, das sind tausend Frauenschicksale, vereint in einem Namen,

der seit mehr als einem Jahrhundert dazu aufruft, den eigenen Weg zu gehen und in ihm Kraft und Halt zu finden.

Und der Klang dieser kraftvollen Stimme lässt einen erschaudern.

Zwei spiralförmige Fäden sind die Blaupause des Lebens. Es sind die ineinander verschlungenen Klänge, Rhythmen, Gefühle, die durch die Adern der Luft fließen und die Erinnerung enthalten, die von den ältesten Vorfahren, die vor Tausenden von Jahren lebten, weitergegeben wurde.

Dies ist die Geschichte einer Sinti, die von der Gefangenschaft in den Traditionen der Gesellschaft zur Herrin ihres eigenen Lebens wird.
In der DNA jeder Frau steckt diese Carmen, die sich selbst fühlt und akzeptiert. Sie gibt sich ganz dem Leben hin und genießt es. Sie weiß genau, was und wen sie will und welchen Preis sie dafür zu zahlen bereit ist. Sie kann lästig sein, aber es ist unmöglich, sie zu vergessen oder zu übersehen.

Das Stück, das auf der gleichnamigen Kurzgeschichte Carmen von Prosper Mérimée basiert, ist eine atemberaubende Synthese aus dem Wesen der Frau, der Leidenschaft und der Kraft der Liebe.

Durch das Prisma des Flamenco treten in dieser tragischen Liebesgeschichte das Leben, die Traditionen und die Sitten der Sinti und Roma in den Vordergrund. Alles hat hier eine Bedeutung und erhält seinen wahren, authentischen Geschmack.

Ein Mädchen aus einer Tabakfabrik, Erbe der Rituale, des Tanzes und der Kunst des Flamenco.

Sie kann niemandem gehören, ihre Aufgabe ist es, das Licht in einem Mann zu entzünden, ohne sich zu verbrennen oder schmutzig zu machen. Aber gerade diese Stärke wird einer Frau nicht verziehen.

In dem Stück ist Carmens Weg, wie das rote Seil, das ihre Fesseln und Todesschlaufe war, ehrlich und anschaulich. Aber selbst wenn sie das Ende wüsste, hätte sie niemals zugestimmt, sich selbst zu verraten.

Und das weckt unglaublichen Respekt und den Wunsch, diese DNA auch in sich selbst auszugraben.

"Flamenco, dargeboten von der unnachahmlichen Tänzerin ,

und der Regisseurin und Leiterin der Aufführung, Natalia Zaikova, ist etwas Unglaubliches. Es ist ein Vergnügen, diese großartige Frau zu beobachten, die Kraft ihres Talents und ihre Fähigkeit, auf der Bühne zu reinkarnieren, sind einzigartig! Sie ist wie ein Feuer, das in die Essenz und Form des Tanzes gekleidet ist.


Es war eine Geschichte, die am Tisch erzählt wurde, der sich wie ein blutiger Fleck auf der Bühne rot abhob. Nur ein paar Teilnehmer, eine durchdringende Stimme, eine eindringliche Gitarre und eine tragische Flöte... talentierte Tänzer, denen man absolut glaubt und eine hypnotisierende Videoserie.


"Carmen's DNA" ist ein komplettes Mysterium, das dazu einlädt, es immer wieder zu besuchen. Diese Aufführung wird sich bei jedem Besuch mit einer neuen Seite öffnen und mit dem antworten, was Ihre Seele braucht. Der Fluss der magischen Rhythmen, die Plastizität, die Sinnlichkeit, die Emotionen, die atemberaubenden Kostüme und die Metaphern führen das Publikum in eine Tiefe, aus der man nicht mehr zurückkehren möchte...".


Tatiana Presnyakova - Journalistin der Zeitschrift "Dialog der Generationen" St. Petersburg